Dritte Endlosgeschichte Seite 3

von Hazal Milano:

Doch da nahm meine feine Nase einen anderen Geruch wahr….den eines anderen Hundes! War ja klar, wo Schafe sind, ist auch ein Hirte, klar, aber der bringt natürlich auch seinen Hund mit. Er bellte und rannte schon auf mich zu, ich hatte jedoch keine Ahnung ob er spielen wollte, oder die Schafe beschützen, ich glaube letzteres. Also rannte ich bergab, runter und runter, bis ich merkte, dass der andere Hund mich nicht mehr verfolgte. „Dummer Köter“ musste ich denken, und ein Grolle war von mir zu hören, dabei war ich ja irgendwie selbst einer…Ich blieb einen Moment stehen und versuchte mich zu orientieren. Einfach nach Norden, sagte ich krampfhaft, und blickte empor zur Sommersonne. Dann lief ich wieder, nicht wissend wie lange ich noch zu laufen hatte.
Fuchsbau, sagte ich immer wieder zu mir selbst. Am nächsten Tag schien die Sonne noch kräftiger. Da es Sommer war wurde es morgens für mich zu warm um weiterzulaufen, da ich sowieso wenig Kraft hatte. Fuchsbau redete ich mir immer wieder ein wenn ich zu müde war. Mein zotteliges Haar ließ mich immer mehr schwitzen. Inzwischen hatte ich mir überlegt mir irgendwo einen Besen herzuholen, wahrscheinlich musste ich klauen doch es war notwendig, und dann würde es einfacher sein nach Ottery St. Catchpole und mit einem Desillusionierungszauber zu fliegen. Den musste ich dann natürlich auch auf den Besen legen. Also lief ich morgens, gegen Mittag legte ich mich in den Schatten, es gab hier weiter unten ja wieder genug bäume, und wenn es wieder kühler wurde ging ich jagen, fraß und lief weiter. Dank meiner Hundeinstinkte wusste ich wo Norden war und wusste auch, dass ich mich auf dem richtigen Weg befand. Die Sonne schien wieder auf mich hinunter und ich wusste es war Zeit mich auszuruhen. Ich hörte in der Nähe einen Fluss rauschen und trottete dort hin. Schnell trank ich ein wenig von dem kühlen, angenehmen Wasser und wollte gerade zu den Bäumen in der nähe laufen als ich Gelächter hörte. Erschrocken zuckte ich zusammen, es kam mir vor als hätte ich seit Ewigkeiten keinen Menschen mehr gehört, eigentlich war es ja auch so. Leise und hinter Büschen versteckt, lief ich am Fluss entlang und traf auf eine Familie die ein Picknick machte. Ein Mann der anscheinend schlafend auf der Decke lag, eine Frau die Brote bestrich und 2 Kinder die in der Nähe herum tollten und spielten. Es erfüllte mich einerseits mit Freude, zu sehen wie diese Leute hier spaß hatten, und auch mit Trauer, weil ich mir vorstellte wie James, Lily und Harry keine Chance mehr hatten eine so glückliche Familie zu sein. Ich spielte mit dem Gedanken als Hund zu den Kindern hinzugehen und ein wenig zu spielen. Schließlich sprang ich aus dem Gebüsch hervor und bellte schwanzwedelnd. Die Kinder sahen mich und riefen „Mummy, guck mal ein Hündchen!“ das kleine Mädchen von ungefähr 4 Jahren wollte mich streicheln doch die Mutter hielt es zurück. „Sally, du weist nicht wem es gehört, und es könnte bissig sein, oder krank!“ Argwöhnisch betrachtete sie mich. „Mein Gott, der sieht ja aus wie ein Grimm!“ Die Frau starrte mich mit riesigen Augen an. Das war also eine Zaubererfamilie! Und mitten in der Zeit von Du-weißt-schon-wer Herrschaft saßen sie hier und waren so glücklich…sie schienen mir auch viel zu freundlich um Todesser oder Anhänger von du-weißt-schon-wem zu sein. Der Mann schlug die Augen auf und betrachtete mich „Ach, lass sie doch spielen Mary, hast du denn jeh gehört, dass ein Grimm so freundlich aussieht und umherspringt? Und guck dir doch seine Augen an, so sieht gewiss kein Grimm aus“ Er lächelte mich an. „Na gut, wenn du meinst Reg…dann los, Sally, du darfst mit ihm spielen. Und dein Bruder natürlich auch.“ Sie flüsterte ihre Mann leise zu „Endlich sind wir mal als Familie draußen, seit du-weist-schon-wer verschwunden ist…dieser Potter junge ist wirklich ein Held…“ Auf einmal schien die Familie weit weg zu sein, ich sah nur verschwommen wie das kleine Mädchen ihren Bruder rief, der einen Stock in der Hand hielt und damit vor meiner Nase herumwedelte. Du-weist-schon-wer….Lord voldemort…er war…weg? Dank des Potterjungen? Ich hatte mir in Askaban ja schon oft ausgedacht, dass Harry berühmt werden würde, als Junge der überlebt hat…doch dass er voldemort irgendwie besiegt hatte?...Dass jetzt durch ihn eine Zeit des Friedens herrschte? Ich versuchte mich zu sammeln. Der Junge sprang wieder vor mir rum und rief „Fang das Stöckchen, Hündchen, los, fang das Stöckchen!“ Lachend warf er das Stöckchen fort. Und ich sah wie es sich in der sonne drehte, und ich sah, dass es ein Zauberstab war! Schnell, bevor der Vater vom Kind überhaupt merkte was für ein Stöckchen das doch war, sprang ich, fing ihn auf, verwandelte mich in Windeseile in einen Menschen, hörte Gekreische, hörte die Mutter nach ihrem eigenen Zauberstab kreischen, und apparierte, apparierte zum ersten sicheren Ort der mir einfiel…die Heulende Hütte. Jetzt brauchte ich keinen Besen, musste nicht extra zu den Weasleys, ich war appariert! Die vertraute heulende Hütte in der ich sooft Zeit mit meinen besten Freunden verbracht hatte, ich fühlte mich glücklich als meine Beine auf dem Holzboden aufschlugen.


von Savenia Blackbird:

Ich hatte es wirklich geschafft. Ich hatte ein Dach über dem Kopf und fühlte mich sicher. Ich war in der Nähe von Hogwarts und diese miese Verräter-Ratte von einem Freund würde auch bald hier sein. Der letzte Tagesprophet, den ich dem Zaubereiminister abschwatzen konnte, war vom 17. August. Wie lange ich genau unterwegs war, wusste ich nicht. Ich war zu oft mit meinen Gedanken einfach nur bei James oder dem Fuchsbau und war bloß mechanisch weitergelaufen ohne darüber nachzudenken. Aber jetzt war ich wieder in der Nähe von Zauberern und zu meinem Glück schien immer noch niemand, zumindest kein gewöhnlicher Zauberer, zu wissen, dass ich ein unregistrierter Animagus war. Vielleicht schaffte ich es ja, mit etwas Glück, als Hund mit treuem Blick ein bisschen was zu essen und die eine oder andere Zeitung zu ergattern.

Ich wusste natürlich nicht, wie viel Glück ich wirklich hatte. Am Tag konnte ich mich nicht einfach so draußen rum treiben. Also beschloss ich erstmal zu schlafen und ein paar Kräfte zu sammeln um mich im Schutze der Dunkelheit durch den einzigen Zugang zur Hütte nach Hogsmeade zu schleichen.

Während ich so meinen Gedanke nachhing gewöhnten sich meine Augen an das vorherrschende Dämmerlicht, das durch die Holzbretter an den Fenstern hereinfiel. Langsam blickte ich mich um. Ich wollte mir alles genau einprägen. Es war fast, als wäre ich wieder zu hause und versuchte nun zu erkennen, was sich alles verändert hatte und was noch genauso aussah wie am letzten Vollmondabend, den wir alle hier gewartet hatten bis es endlich Nacht war und wir über das Schlossgelände streifen konnten. Ich konnte erkennen, dass seit über einem Jahrzehnt niemand mehr die Hütte von innen gesehen hatte. Auf dem Boden und allen Stufen der Treppe, die ins obere Stockwerk führte, lag eine dicke Staubschicht. Das dunkle Holz der Kommode an der rechten Wand, deren Türen Remus in seinem 1. Schuljahr aus den Angeln gerissen hatte, war kaum noch zu erkennen. Das Grau des Staubs verdeckte das Braun fast komplett. In den offenen Türen hatten sich einige Spinnen eingenistet und unzählige Fäden versponnen. Auch in den Ecken des Raumes war alles mit Spinnweben überwuchert.

Langsam begab ich mich in den ersten Stock, wo ich wusste, dass dort ein großes Himmelbett stand dessen Vorhänge zerfetzt waren. Ich wusste, dass sich niemand, aber auch wirklich niemand in den nächsten Stunden hierher begeben würde. Durch diesen Gedanken beruhigt, legte ich mich als Mensch in das Bett und rollte mich zusammen. Ohne es zu merken rutschte ich ins Traumland ab.


zuletzt aktualisiert am 08.09.2009 um 13:57 Uhr

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